Übergewicht und Gewichtsprobleme sind in Deutschland ein weitverbreitetes Problem. Mit knapp 40 Prozent leiden Männer in der Bundesrepublik mehr an Übergewicht als Frauen. Der BMI ist ein Maß, um den Körperfettanteil zu berechnen und herauszufinden, ob und wie gesund man lebt. Er ist ein Indikator für Unter- Normal- oder Übergewicht. (1)
Wie berechnet man den BMI bei Männern? Was genau sagt er aus und worauf musst du als Mann in deinem Alltag achten, um einen gesunden BMI zu erreichen? In diesem Artikel wollen wir alle Fragen rund um das Thema BMI bei Männern beantworten und dir zeigen, wie du deinen optimalen BMI erreichen kannst.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Body-Mass-Index, kurz BMI, bei Männern setzt das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße und stellt ein Maß zur Beurteilung von Unter- Normal oder Übergewicht dar. Im Vergleich zum allgemeinen BMI beachtet der BMI Männer den höheren Energiebedarf und die größere Körpermasse von Männern.
- Der BMI bei Männern ist in der Regel höher als bei Frauen und nimmt mit zunehmendem alter zu. Der BMI ist maßgeblich davon abhängig wie schwer ein Mann ist. Ein zu hoher BMI kann auf Adipositas oder andere Krankheiten hindeuten. Ein zu niedriger BMI kann ein Indiz für Untergewicht oder Krankheiten sein.
- Der BMI für Männer lässt wichtige Einflussfaktoren, wie z.B. den Körperfettanteil oder das Gewicht von Muskeln und Knochen außen vor. So kann ein Kraftsportler laut BMI an Übergewicht leiden, obwohl er fit und gesund ist, weil der BMI sein Muskelgewicht nicht mit einbezieht. Andersherum kann ein Profi-Rennfahrer laut BMI untergewichtig sein, obwohl er trotz seines geringen Gewichtes gesund lebt und einen ausgeglichenen Muskelanteil besitzt.
BMI bei Männern berechnen und verstehen: Was du wissen solltest
Der BMI als Maßeinheit erfüllt verschiedene Funktionen und zeigt, ob man ein gesundes Körpergewicht besitzt. Bei Männern gibt es jedoch ein paar Besonderheiten in der Berechnung und seiner Aussagekraft. Im Folgenden beantworten wir die häufigsten Fragen zum Thema BMI bei Männern und zeigen dir worauf du achten solltest.
Definition: Was ist der Body-Mass-Index?
Der Body-Mass-Index, kurz BMI, ist eine Maßeinheit, die dazu dient, dein Normalgewicht zu ermitteln. Für seine Berechnung werden Körpergröße und Gewicht in Relation zueinander gesetzt, um so zu beurteilen, ob jemand unter-, normal- oder übergewichtig ist. Er dient der sogenannten Gewichtsklassifikation. Anhand dieser kann anhand verschiedener Gewichtsklassen eingeschätzt werden, ob ein Mensch ein gesundes oder ungesundes Körpergewicht hat. (2)
Welche Funktion hat der BMI?
Da die Angabe über das Körpergewicht allein nicht ausreicht, um zu beurteilen, ob ein Mensch über-, normal- oder untergewichtig ist, bedarf es einer genaueren Betrachtung.
Der BMI setzt hierfür Körpergröße und Körpergewicht ins Verhältnis zueinander und ermöglicht so eine genauere Beurteilung darüber, ob jemand ein gesundes Gewicht besitzt. Jedoch werden individuelle Faktoren, wie das Geschlecht, der Körperfettanteil als auch der Körperbau, nicht berücksichtigt.
Der BMI für Männer ist spezifischer und bezieht die individuellen Körpereigenschaften von Männern bei Ermittlung der Mittelwerte mit ein. Hierzu gehören z.B. ein höherer Körpermasseanteil sowie ein höherer Energiebedarf. Somit zeigt der BMI für Männer Durchschnitts- und Grenzwerte speziell für Gewichts- und Altersklassen bei Männern an. (3)
Wie wird der BMI für Männer berechnet?
Wie eben erwähnt, bezieht der BMI nicht alle Aspekte deines Körpers mit ein. Männer haben im Schnitt mehr Muskelmasse als auch mehr Körpermasse allgemein. Da Männer im Schnitt größer und schwerer sind als Frauen, ergeben sich bei der BMI Berechnung für Männer andere Richtlinien und Durchschnittswerte. Männer haben ein anderes Normalgewicht als Frauen.
So liegt der normale Mittelwert für den BMI bei Männern bei 20 bis 25 kg pro m², bei Frauen ist er niedriger. (4)
Im Allgemeinen wird der BMI wie folgt berechnet (5) :
Körpergewicht (in kg) geteilt durch Größe (in m) zum Quadrat
Beispiel:
Du bist 1,80 Meter groß und 85 Kilogramm schwer. Dann rechnest du:
1,80 x 1,80 = 3,24
Anschließend teilst du dein Körpergewicht durch diesen Wert:
85 : 3,24 = 26,2
Dein BMI beträgt also 26 und liegt damit in der Klasse vom Normalgewicht. Der BMI berechnet sich bei dir als Mann genau so wie bei Frauen, ordnet sich jedoch in zu dir passende Vergleichstabellen ein. Woran du erkennst, ob dein BMI in Ordnung ist, beantworten wir dir in der nächsten Frage.
Welcher BMI ist ideal bei Männern? Was dein BMI Wert aussagt
Du weißt jetzt wie du deinen BMI berechnen kannst und dass du darauf achten musst, deinen BMI mit den Durchschnittswerten für Männer zu vergleichen. Die folgende Tabelle zeigt den durchschnittlichen BMI bei Männern in Deutschland sortiert nach Altersgruppen.
Kriterium | 18 - 29 Jahre | 30 - 39 Jahre | 40 - 49 Jahre | 60 - 69 Jahre | 79+ |
---|---|---|---|---|---|
Körpergröße in cm | 179 | 179 | 178 | 176 | 175 |
Körpergewicht in kg | 79,6 | 86 | 87 | 87,4 | 87,3 |
BMI | 24,5 | 26,8 | 27,6 | 27,9 | 28,8 |
Beachte jedoch, dass der BMI alleine noch nichts konkretes über deine Gesundheit aussagen muss. Zwar kannst du einen optimalen BMI haben, dennoch aber einen zu hohen Körperfettanteil bei zu wenig Muskelmasse besitzen. Weiterhin bezieht der BMI nicht ein ob du Raucher bist, viel Alkohol trinkst oder andere Gewohnheiten hast, die deiner Gesundheit schaden können.
Wenn du genauer verstehen möchtest, wie gesund dein Gewicht ist, solltest du auch den Körperfettanteil sowie die Aktivität des Fettstoffwechsels mit einbeziehen. Was genau du alles für ein gesundes Gewicht tun kannst erfährst du weiter unten im Artikel. (6)
Warum dürfen Männer im Alter einen höheren BMI haben?
Da der BMI bei Männern auf dem Körpergewicht basiert, ist dieser auch maßgeblich davon abhängig wie hoch unser Energiebedarf ist. Je älter wir werden, desto mehr verändern sich Faktoren, die unseren Grundumsatz beeinflussen. Beispielsweise ändert sich unser Stoffwechsel und damit die Art, welche Kalorien wir wann benötigen und wie unser Körper sie verarbeitet.

Der BMI für Männer steigt mit zunehmendem Alter. Jedoch nur bis zu 75 Jahren. Ab hier nimmt er mit höherem Alter wieder ab, da sich der Stoffwechsel verändert. (Bildquelle: Arek Socha/Pixabay)
Auch der Leistungsumsatz sowie unsere Leistungsfähigkeit ändern sich mit zunehmendem Alter. Dies beeinflusst unsere Aktivität und Ausdauer. Treibst du nicht gerade Sport bis ins hohe Alter, wird mit abnehmender Leistung auch dein Energieverbrauch geringer, obwohl dein Gewicht und deine Größe relativ gleich bleiben. Die Folge: der BMI steigt.
Auch der Hormonhaushalt ändert sich und sorgt für Muskelabbau. Hiervon sind Männer weniger betroffen als Frauen. Bei Männern sinkt der Grundumsatz auf Grund des Hormonhaushaltes im Alter weniger als bei Frauen, um rund 375 Kilokalorien. Somit steigt der BMI Wert für Männer im Alter ebenfalls. (7)
Wie die folgende Tabelle zeigt, steigt der durchschnittliche Normalwert für den BMI bei Männern mit zunehmendem Alter.
Alter | durschnittlicher BMI |
---|---|
18 bis unter 20 Jahre | 23,2 |
20 bis unter 25 Jahre | 24,2 |
25 bis unter 30Jahre | 25,3 |
30 bis unter 35 Jahre | 26 |
35 bis unter 40 Jahre | 26,4 |
40 bis unter 55 Jahre | 27,3 |
55 bis unter 65 Jahre | 27,8 |
65 bis unter 75 Jahre | 27,5 |
75 Jahre und älter | 26,8 |
Besonders ab einem Alter von 50 und 65 steigt der BMI für Männer. Jedoch gilt auch hier, dass dein BMI Wert abhängig von dir als Individuum ist. Betreibst du beispielsweise Sport im Alter und achtest auf deine Ernährung, steigt auch dein Energiebedarf und deine Muskeln nehmen nicht so schnell an Masse ab. (8)
Welcher BMI bei Männern ist gefährlich?
Ab einem BMI der größer ist als 25 kg/m² spricht man bei Männern von Übergewicht. Ab einem Wert von 30 spricht man von Adipositas, also krankhaftem Übergewicht. Je höher der BMI, desto höher das Risiko an Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken.
Bei einem BMI zwischen 30 und 35 spricht man von Adipositas ersten Grades, ab einem BMI zwischen 35 und 40 von Adipositas zweiten Grades und bei einem BMI über 40 von Adipositas III. Ein zu hoher BMI ist also vor allem deshalb gefährlich, weil Übergewicht gesundheitliche Folgen haben kann. (9)
Laut einer Studie von Lancet Public Health, ist das Risiko von Übergewichtigen Menschen ab einem Alter von 40 Jahren eine kardiometabolische Erkrankung, also Erkrankungen des Herzens, zu bekommen doppelt so hoch als bei Normalgewichtigen. Dieses Risiko erhöht sich massiv mit steigendem Adipositas Grad.
Beispielsweise steigt das Risiko für Herzinfarkte und andere Herzerkrankungen um das fünfzehnfache ab einem Adipositas Grad von III. Dies gilt sowohl für Männer als auch für Frauen. Auch das Risiko an Venenerkrankungen oder Diabetes Typ 2 zu erkranken steigt mit zunehmendem BMI enorm.(10)
Die folgende Tabelle zeigt die Grenzwerte für deinen BMI (11):
BMI-Grenzwerte | Kategorie |
---|---|
unter 18,5 | Untergewicht |
18,5 bis 24,9 | Normalgewicht |
25 bis 29,9 | Übergewicht – leichtes Übergewicht |
30 bis 34,9 | Adipositas Grad I, moderate Adipositas |
35 bis 39,9 | Adipositas Grad II, starke Adipositas |
≥ 40 | Adipositas Grad III, extreme Adipositas |
Auch ein zu niedriger BMI kann gefährlich sein. Ist dein BMI unter 19, kann es sein, dass du untergewichtig bist. Das hängt jedoch auch von anderen Faktoren ab, wie z.B. davon, viel Körperfettanteil du hast, ob du an einer Krankheit leidest und welche Aktivitäten du täglich hast. (11)
Was sind die Ursachen für einen zu hohen BMI bei Männern?
Die Hauptursache für einen zu hohen BMI bei Männern ist Übergewicht. Je nach Grad des Übergewichtes kann dieses aus verschiedenen Gründen entstanden sein. Einer der häufigsten Gründe sind bekanntermaßen einseitige und ungesunde Ernährung sowie zu wenig Bewegung.

Leichte und schwere Formen von Adipositas sind Folgen eines zu hohen BMI Wertes. Besonders Männer leiden an durch Übergewicht verursachten Krankheiten wie Diabetes Typ 2. (Bildquelle: Bruno Germany/Pixabay)
Nicht nur falsche Ernährung oder Bewegungsmangel können deinen BMI in die Höhe treiben. Auch genetische Veranlagungen oder bestimmte Erkrankungen können Ursache für einen zu hohen BMI bei Männern sein.
Die häufigsten Gründe für Übergewicht sind:
- Zu wenig Bewegung
- Falsche Ernährung (einseitig, zu viel fetthaltige Nahrung)
- Zu viel Nahrung
- Genetische Veranlagungen
- Stress
- Erkrankungen
- bestimmte Medikamente
- Mangelerscheinungen wie z.B. Vitamin D Mangel
Krankheiten, die bei Männern häufig vorkommen und Übergewicht begünstigen sind beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion, psychisch bedingte Essstörungen, psychischer Stress sowie Depressionen und psychische Erkrankungen im Allgemeinen.
Auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten, insbesondere solcher, die bei Depressionen verschrieben werden, kann zur Gewichtszunahme oder vermehrtem Appetit führen. Vermehrter Alkoholkonsum kann ebenfalls zur Gewichtszunahme führen. (12)
Optimaler BMI bei Männern - Tipps & Tricks
Um einen guten BMI Wert zu erhalten und damit ein optimales Körpergewicht braucht es kein Hexenwerk. Auf ein paar Dinge solltest du in deinem Alltag jedoch achten. Im Folgenden wollen wir dir die wichtigsten Tipps zu deinem optimalen BMI geben.
Die richtige Ernährung
Um einen optimalen BMI für Männer zu erreichen solltest du auf eine ausgewogene Ernährung achten und darauf, nicht zu viel oder zu wenig zu dir zu nehmen. Wie viel und welche Kalorien am Tag du benötigst, hängt davon ab, wie dein Alltag aussieht. Hast du viel Bewegung oder wenig pro Tag? Sitzt du viel auf deiner Arbeit?
Wenn du genau wissen möchtest wie viel Energie in Form von Nahrung du pro Tag benötigst, solltest du deinen individuellen Kalorien Grundumsatz
ausrechnen. Dieser bezieht eben genannte Fakten inklusive Gewicht und Größe mit ein.

Eine ausgewogene Ernährung ist nicht nur für deinen optimalen BMI förderlich. Sie stärkt dein Immunsystem und kann auch deine psychische Gesundheit verbessern. (Bildquelle: Steve Buissinne/Pixabay)
Es gibt weder einen Standard-Ernährungsplan noch einen Richtwert für die idealen Lebensmittel. Möchtest du jedoch schnell abnehmen ohne dabei eine lange Diät zu starten, können dir die folgenden Tipps zu einer gesünderen Ernährung helfen (13):
- Ausgeglichenheit: Jede Mahlzeit sollte grob aus 50 % Kohlenhydraten, 30 % Eiweiß und 20 Prozent Fetten bestehen
- Genügend Eiweiß: Achte auf ausreichend Eiweißquellen in deinen Mahlzeiten, um keine Muskeln beim Abnehmen zu verlieren
- Veggie-Power: Achte auf ausreichend pflanzliche Kost
- Die richtigen Fette: Bevorzuge pflanzliche und gesättigte Fettsäuren
- Wenig Fast-Food: Meide zu viel Fertiggerichte sowie industriellen Zucker
- Qualität: Kaufe hochwertige Lebensmittel, am besten unverarbeitet
- Rohkost: Esse mehrmals pro Woche frisches Obst und Gemüse
- Ballaststoffe: Vergiss auch nicht ab und zu ballaststoffreiche Kost wie Nüsse oder Linsen
- Hydration: Trinke pro Tag mindestens 2 bis 3 Liter Wasser oder ungesüßten Tee
- Keine Hektik: Nehme dir Zeit für dein Essen und esse bewusst und langsam, so wirst du auch von kleineren Mengen schnell satt
Besonders bei dir als Mann ist es wichtig, deinen Energiebedarf zu kennen und richtig zu decken. Denn wie bereits erwähnt, haben Männer von Natur aus einen höheren Grundumsatz sowie mehr Muskel- und Körpermasseanteil. Im Schnitt verbrauchen Männer 2400 Kilokalorien am Tag. Möchtest du deinen individuellen Grundumsatz herausfinden, gibt es hierzu spezielle Rechner im Internet oder du lässt dich in einem Fitness-Studio beraten.(14)
Ausreichend Bewegung
Nicht nur die Ernährung ist entscheidend für deinen optimalen BMI. Auch genügend Bewegung ist wichtig. Besonders wenn dir neben deinem Gewicht auch deine Gesundheit wichtig ist. Hierzu musst du nicht sofort Mitglied in einem Fitness-Studio werden. Schon mit drei Malen pro Woche kannst du durch Joggen schnell deinen Körperfettanteil reduzieren und verbesserst gleichzeitig Ausdauer und Herz-Kreislauf-System.
Autos, Rolltreppen, Fahrstühle und sitzende Bürotätigkeiten haben uns viel Bewegung aus dem Alltag genommen. Angesichts der Tatsache, dass wir Menschen uns heutzutage, verglichen zu früheren Zeiten, viel zu wenig bewegen, kann auch schon ein täglicher Spaziergang ausreichen, um deinem Körper den nötigen Ausgleich zu geben.
Den opimalen BMI erreichst du mit ausreichend Bewegung. Sie reduziert zusätzlich deinen Körperfettanteil und beugt Krankheiten vor.
Laut Studien solltest du pro Woche mindestens 5 Stunden Sport machen, um 8 Stunden Sitzen pro Tag zu kompensieren. Da wir Menschen von Natur aus auf das Laufen programmiert sind, kann Sport zu einem gesunden Körpergewicht beitragen.
Ausreichend Bewegung verhilft nicht nur zum Optimal-Gewicht, sondern verhindert auch mit einem zu hohen BMI in Verbindung gebrachte Krankheiten. Hierzu gehören beispielsweise Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Venenerkrankungen oder Diabetes Typ 2. (15)
BMI bei bestimmten Erkrankungen
Wie bereits erwähnt, ist der BMI für Männer als Maß allein nicht ausreichend, um zu beurteilen woher dein Über- oder Untergewicht stammt. Denn bei bestimmten Erkrankungen, wie beispielsweise einer Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes Typ 2 neigt der Körper dazu schneller zuzunehmen.
Umgekehrt sorgen Krankheiten wie eine Schilddrüsenüberfunktion oder Multiple Sklerose dafür, grundsätzlich weniger zu wiegen und somit einen zu niedrigen BMI zu haben.
Dabei liegt das geringere Körpergewicht in diesen Fällen an der durch die Krankheit bedingten Fehlfunktion bei der Aufnahme von Kalorien oder an Muskelschwund. (17) Auch psychische Krankheiten beeinflussen dein Körpergewicht und damit deinen BMI. Beispielsweise sorgt die Einnahme von Antidepressiva in den meisten Fällen für Gewichtszunahme oder vermehrten Appetit. (16)

Der BMI kann nicht nur bestimmte Krankheiten begünstigen, wenn er zu hoch oder niedrig ist. Auch andersrum können bestimmte Krankheiten einen ungesunden BMI bei Männern verursachen. (Bildquelle: Steve Buissinne/Pixababy)
Demnach muss, solltest du eine Krankheit haben oder Tabletten einnehmen, ein zu hoher und zu niedriger BMI nicht unbedingt bedeuten, dass du ungesund lebst oder mehr oder weniger essen solltest. Möchtest du in diesem Fall genauer wissen, woher dein Übergewicht kommt, solltest du andere Maßeinheiten, wie z.B. den Anteil An Wasser-, Blut und Fett in deinem Körper oder das Verhältnis von Hüft- und Bauchumfang nutzen. (17)
BMI bei Sportlern
Gleiches, wie eben erwähnt, gilt auch für deinen BMI Wert, wenn du Sportler bist. Denn je intensiver deine körperliche Bewegung pro Tag und pro Woche, umso höher ist dein Grundumsatz. Da der BMI für Männer ohnehin auf einem höheren Grundumsatz basiert und daher höher ist als bei Frauen, erhöht er sich oftmals bei Sportlern.
Auch das Gegenteil kann der Fall sein, wenn du Ausdauersport betreibst. Bei einem schlanken Radfahrer kann es vorkommen, dass sein BMI zu niedrig ist und Untergewicht anzeigt. Dabei besitzt er eine gute körperliche Fitness und eine ausgeglichene Verteilung von Wasser, Fett und Blutanteil im Körper und nimmt dabei täglich überdurchschnittlich viele Kalorien zu sich.
Betreibst du Sport kann es passieren, dass der BMI Wert dir fälschlicherweise Über- oder Untergewicht unterstellt, da er deinen Fett- und Muskelanteil nicht mit einbezieht.
Bist du umgekehrt beispielsweise im Kraftsport unterwegs und hast einen hohen Muskelanteil bei einem geringeren Körperfettanteil, kann es passieren, dass dir dein BMI zeigt, dass du übergewichtig bist. Dabei wiegst du zwar mehr als der Durchschnitt in deiner Größenklasse, jedoch bedeutet das nicht, dass du Übergewicht im ungesunden Sinn von Adipositas hast.
Im Gegenteil, du bist offensichtlich fit und tust einiges für deine Bewegung und deine Ernährung. Auch hier gilt wieder, dass der BMI nur ein grober Richtwert ist, der unter Berücksichtigung weiterer Aspekte auch zu Fehlinterpretationen führen kann.
Wie oben bereits erwähnt solltest du als Sportler besonders auf eine proteinreiche Ernährung achten. (18)
Fazit
Der BMI für Männer ist eine praktische und leicht zu berechnende Kennzahl, um zu beurteilen in welcher Gewichtsklasse man sich befindet und wie ausgewogen das eigene Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße ist.
Es finden sich allerhand Vergleichstabellen und Durchschnittswerte, wodurch du schnell einen guten Vergleich zu anderen Gewichtsklassen bekommst. Der durchschnittliche BMI für Männer hat weiter den Vorteil, spezifisch auf dich als Mann abgestimmt zu sein.
Der BMI für Männer berücksichtigt deinen höheren Grundumsatz und deinen höheren Körpermasseanteil. Die Klassifizierung ist geschlechterspezifisch und liefert so auf dich passende, unterschiedliche Normalwerte, je nach Altersklasse. Männer haben im Schnitt einen höheren BMI als Frauen. Der BMI nimmt im Alter zu, bei Männern ebenfalls mehr als bei Frauen.
Einzelnachweise(20)
- Anja Schienkiewitz, Gert B. M. Mensink, Ronny Kuhnert, Cornelia Lange; Journal of Health Monitoring (2017) Robert Koch-Institut, Berlin Quelle
- Robert Koch-Institut; Daten und Fakten: Ergebnisse der Studie "Gesundheit in Deutschland aktuell 2010"; Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. RKI, Berlin (2012) Quelle
- Gesundheitsberichterstattung des Bundes; Definition: Body-Mass-Index (2021) Quelle
- Gesundheitsberichterstattung des Bundes; Body-Mass-Index (im Durchschnitt und Verteilung der Bevölkerung auf Body-Mass-Index-Gruppen (in Prozent)). Gliederungsmerkmal: Geschlecht (2017) Quelle
- https://www.gbe-bund.de/
- https://www.medical-tribune.de/
- https://www.ugb.de/
- https://www.ugb.de/
- Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes ; Gesundheitliche Lage der Männer (2014) Quelle
- Mika Kivimäki et al.; Overweight, obesity, and risk of cardiometabolic multimorbidity: pooled analysis of individual-level data for 120813 adults from 16 cohort studies from the USA and Europe; Lancet Public Health (2017) Quelle
- WHO; Klassifizierung des Body-Mass-Index; Übergewicht und Adipositas - Gesundheitsberichterstattung - Themenhefte (2003) Quelle
- DEGS, Robert Koch Institut; Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (2013) Quelle
- Dr. Carolin Krems et al.; Nationale Verzehrstudie II (2013) Quelle
- https://www.ernaehrungs-umschau.de
- https://www.aerzteblatt.de/
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/
- https://www.gesundheitsinformation.de/
- Connor B. Weir; Arif Jan; BMI Classification Percentile And Cut Off Points (2010) Quelle
- Gesundheitsberichterstattung des Bundes; Methodische Erläuterungen zur Erfassung und Bewertung des Body-Mass-Index (2010) Quelle
- Geoffrey C. Kabat et al.; Scaling of Weight for Height in Relation to Risk of Cancer at Different Sites in a Cohort of Canadian Women (2013) Quelle